Vršič, Russische Kapelle (Ruska kapelica)

An der Alpenstraße, die von Kranjska Gora über den 1611 m hohen Vršič-Pass führt, steht ein außergewöhnliches Denkmal aus dem I. Weltkrieg.

Die Russische Kapelle wurde zum Gedenken an das Leid Tausender und an den Tod Hunderter russischer Gefangener aufgestellt. Neben der Kirche befindet sich ein kleinerer Friedhof. Die verstorbenen Russen sind mehrheitlich in einem Gemeinschaftsgrab links von der Kapelle begraben. Der Grabstein in Form einer Steinpyramide trägt die Widmung "Den Söhnen Russlands" in Russisch. Zur Kapelle führt eine Treppe, neben der Treppe liegt ein russisches Grab mit einem orthodoxen Betonkreuz.

Um die Versorgung der Soldaten im Hinterland von Isonzo zu ermöglichen, beschloss das österreichische Heer vor Ausbruch des I. Weltkrieges die Alpenstraße über den Vršič zu bauen. Wegen des Mangels an Arbeitskräften wurden russische Gefangene für den im Herbst 1915 begonnenen Straßenbau eingesetzt. Am 12. März 1916 passierte dann die Tragödie: Eine riesige Schneelawine begrub unter sich eine hohe Anzahl an Gefangenen und deren Wächtern. Wie viele es genau waren, weiß niemand. Es wird angenommen, dass 170 bis 300 Russen und 10 bis 80 österreichische Soldaten umkamen.

Die russischen Gefangenen selbst waren es, die mit ihrer freiwilligen Arbeit bis zum 1. November 1916 die Holzkapelle errichtet haben. Die Kapelle als Zentralbau mit zwei Kirchtürmen links und rechts vom Eingangsportal steht auf Steinfundamenten. Die Türme schließen mit einem Zwiebeldach im Barockstil ab, wie es in Russland üblich ist.

Die Konstruktion aus Holz wurde ursprünglich mit Rinde verschalt, später mit Holzschindeln, ebenso die Kirchtürme samt Zwiebeldach. Der Kircheninnenraum ist klein und bescheiden, lediglich weiß gestrichen. Auf dem Altar stand einmal eine Ikone der Muttergottes, die jedoch nach dem Krieg verschwand. Der Altar besteht aus geschnittenen Rundhölzern, darüber befindet sich eine Bilderwand, die in Öltechnik gemalt ist. An weiterer Kirchenausstattung gibt es lediglich geschmiedete Luster und Kerzenständer sowie ein Fotografie von der feierlichen Eröffnung.

Mit Hilfe russischer Geistlicher und hoher Vertreter des Staates findet jedes Jahr eine feierliche Gedenkmesse statt.

Die Kapelle ist frei zugänglich.

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