Bad Säckingen - St. Fridolinsmünster

Logo Bad Säckingen - St. Fridolinsmünster
Logo Bad Säckingen - St. Fridolinsmünster

Von weit her sind die hellen Türme des Münsters St. Fridolin von Bad Säckingen zu sehen. Die Welt, in der wir leben, ist laut, bunt und hektisch. Doch sobald sich die Tore des St. Fridolins-münsters hinter seinem Besucher geschlossen haben, kehrt Ruhe ein, nach der man sich oftmals sehnt – für einige Augenblicke vielleicht auch Geborgenheit. Je länger dieser Augenblick dauert, desto mehr kann diese Kirche auf seine Besucher wirken. Nur das Geläut der mächtigen Glocken in den beiden Zwie-beltürmen hoch oben über den Dächern der Stadt dringen nach innen durch. Sie erinnern daran, dass das Leben draußen weitergeht.

Das St. Fridolinsmünster ist mit seinen barocken Zwiebeltürmen ein hervorragendes, weithin sichtbares Baudenkmal in der Hochrheinlandschaft. Von den früheren Kirchenbauten bedeutend ist die Krypta aus dem 10./11. Jahrhundert. Auf der Südseite des Kirchenbaues wurden im Jahr 1973 romanische Bauteile gefunden, die in die Mitte des 12. Jahrhunderts datiert werden. Ein Stadtbrand im Jahre 1272 vernichtete auch die Kirche, sodass aus dieser Zeit nahezu keine Angaben über Vorgängerbauten möglich sind. Berner Bauleute haben in der Zeit von 1343, dem Jahr der Grundsteinlegung, bis 1360, der Weihe des Gotteshauses, an dem jetzt noch in der Grundstruktur erhaltenen Werk gebaut. Der Merianstich von 1643 gibt ein authentisches Bild des Münsters aus der Zeit der Gotik wieder.

Beim äußeren Erscheinungsbild mit Blick auf den geosteten Hochchor und den schlanken, langen Chorfenstern wird der gotische Charakter des Bauwerks am deutlichsten sichtbar. Die gotischen Türme wurden mehrmals erhöht. Die barocken Zwiebeltürme wurden vom Vorarlberger Baumeister Johann Rueff und vom Zimmermeister Jakob Natter in der Zeit von 1725-1727 errichtet. Der bekannte Deutschordensbaumeister Johann Caspar Bagnato hat die grandiose Portalgestaltung ausgeführt, die in der Zeit des Klassizismus verändert, aber im Jahr 1913 wiederhergestellt wurde. Bis zum Jahr 1678 blieb der gotische Bau erhalten. In Folge des Holländischen Krieges brandschatzten Franzosen die Stadt. Dabei brannte das gotische Gotteshaus aus. Mit Michael Widemann aus Elchingen wurde ein Baumeister verpflichtet, der die barocke Umgestaltung des Bauwerks einleitete. Bedeutender baulicher Aspekt sind die achteckigen Kapellen, die er an den Bau angefügt hat. Als Stuckateure konnten die Meister aus Wessobrunn gewonnen werden. Die Fresken malte der aus dem Tessin stammende Künstler Francesco Antonio Giorgioli. 1701 war die erste Barockisierung abgeschlossen.

Etwa 50 Jahre blieb die barocke Ausstattung erhalten. Aus Unachtsamkeit bei der Reparatur der Orgel entstand ein Brand, der das Langhaus zerstörte. Unter der Äbtissin Maria Josepha Regina von Liebenfels wurde sofort mit dem Wiederaufbau begonnen. Zwei Künstler, die zuvor in Zwiefalten hervorragend zusammengearbeitet hatten, konnten gewonnen werden: Johann Michael Feichtmayr, einer der genialsten Rokoko-Stuckateure, und als Maler Franz Joseph Spiegler. Beiden Künstlern verdanken wir die einzigartige Raumwirkung. Stuck und Malerei verschmelzen zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk.

Anschrift
Münsterplatz
79713 Bad Säckingen